Was ist Safran? - Der Siegeszug des teuersten Gewürz der Welt

Safran ist das Gewürz, das Safranbauern aus den drei Stempelfäden aus der Blüte des Crocus Sativus gewinnen. Wir nutzen das Gewürz, um unseren Speisen den letzten Schliff zu verpassen, oder als Farbstoff für wunderschöne Gemälde. Was Safran ist? Mehr als ein Gewürz!

  • Crocus Sativus - Die Safranpflanze
  • Die Namensherkunft des Safran
  • Die ersten Aufzeichnungen über den Safran
  • Safran in der Literatur
  • Was war Safran für die Menschen im Mittelalter?
  • Safrans Siegeszug um die Welt
  • Safran in Kunst und Mode
  • Was ist Safran? Das Fazit
Crocus Sativus Blüte

Crocus Sativus - Die Safranpflanze

Safran blüht im Herbst und gehört zu den Schwertliliengewächsen der Gattung der Krokusse. Im Oktober blüht die Pflanze violett auf. Pro Blüte besitzt der Crocus Sativus drei orangerote Stempelfäden, aus denen Safranbauern das teuerste Gewürz der Welt gewinnen.

Die Namensherkunft des Safran

Der Name des Safran geht auf das Wort „Zarparan“ zurück. Perser meinten damit „hat goldene Stiele“. Aufgrund seiner gelb färbenden Eigenschaft nannten die Araber die Pflanze „za’faran“, das „gelb“ bedeutet. Die Franzosen wandelten die Bezeichnung der Araber um und tauften den Crocus Sativus „Safran“. Anschließend gaben die alten Römer dem Safran die lateinische Bezeichnung „safranum“.

Rote Safranfäden auf Holzlöffel
Safran Blüten und Fäden

Die ersten Aufzeichnungen zu Safran

Die früheste Aufzeichnung über Safran datiert aus dem Jahr 2.300 v. Chr. Es handelt sich um König Sargon von Akkad, der über das akkadische Reich herrschte. Die Hauptstadt Azupiranu bezeichneten die Verfasser als Safranstadt, in dem die Einwohner regen Handel mit Safran trieben.

Zusätzlich fanden Forscher Aufzeichnungen aus dem Jahr 1.600 v. Chr., die den Anbau und die Ernte schilderten. Das Erstaunliche daran ist: Seit knapp 4.000 Jahren hat sich die Methode des Safran Anbaus nicht geändert!

Unterdessen sind die ältesten Funde über 50.000 Jahre alt. In Höhlen im Irak fanden Forscher mit Safran bemalte Wandmalerei. 

Safran in der Literatur

Die Denker des Antiken Griechenlands nahmen den Safran in ihre Literatur auf. Der Mediziner Hippokrates beschrieb die heilende Wirkung des Safran und empfahl das Gewürz, um allerlei Krankheiten zu behandeln.

Homer, der berühmteste Dichter des Antiken Griechenlands, befasste sich ebenfalls mit dem Crocus Sativus. Der Literaturfigur des Homers, Ilias, wuchs unter dem Ruhelager des Zeus Safran. Andere Gestalten, wie Herakles, trugen Safrangefärbte Gewänder.

Salomon, der glorreiche König der Hebräer, erwähnte Safran in seinem „Hohelied“. Dort ist Safran eine Metapher für eine kostbare Liebe.

Safran als Stimmungsaufheller bei Depressionen
Safran Kleidung

Safran im Mittelalter

Könige, Kaiser, Pharaonen, Priester und Kaufleute waren die einzigen, die sich Safran leisteten. Für sie war das Gewürz ein Symbol für Reichtum und Luxus, ebenso für Liebe und Sexualität. Die Reichsten der Reichen genehmigten sich Safran. Für arme Bauern, die Safran anbauten und ernteten, war das Gewürz nicht gedacht. Für den Eigenbedarf war es zu teuer.

Die Roben und Gewänder der obersten Schicht waren in einem Safran leuchtendem gelb gehalten. Sie verwendeten Safran als Parfum, würzten ihre Speisen mit dem edlen Gewürz oder sie nutzten Safran als Aphrodisiakum. Ärzte wendeten Safran ebenfalls in der Medizin an. Wer an Entzündungen litt, badete in mit Safran versetztes Wasser. Für Kirchenanhänger war Safran eine Pflanze, mit der sie ihre Kirchenfenster bemalten oder ihre Roben färbten.

Safrans Siegeszug um die Welt

Der Handel mit Safran war für unsere Vorfahren ebenso lukrativ wie heute für uns. Händler wogen das Gewürz mit Gold auf. Aufgrund dessen verbreitete sich Safran nicht nur durch ehrlichen Handel, sondern ebenfalls durch Schmuggel auf der ganzen Welt.

Safran galt als Brücke zwischen den Zivilisationen. Begegneten sich Länder in der Regel in kriegerischer Absicht, fanden sie mit Safran friedlichen Kontakt zueinander. Weil sie das rote Gold begehrten, verzichteten sie bereitwillig auf den Einsatz von Gewalt.

Über den Nahen und Mittleren Osten fand Safran seinen Weg über Marokko nach Spanien. Von dort aus gelang Safran nach Frankreich und Italien und letzten Endes in alle Länder Europas. Mit dem Safrankrieg stieg Basel zur Safranhochburg auf. Der Handel bedeutete einen nie gekannten Aufschwung für die Stadt aus der Schweiz.

Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Gauner an dem edlen Gewürz zu schaffen machten. Um Piraterie den gar auszumachen, erfanden Kaufleute den „Safranschou-Kodex“. Dieser Kodex genehmigte es Safranbesitzer und Händler, Diebe zu inhaftieren und hinzurichten. In den Ländern des Ostens wurden Dieben die Finger oder bei schwerwiegendem Diebstahl die Hand abgeschnitten.

Safranhandel
Mönch Statue mit Safran Schal

Safran in Kunst und Mode

In der Kunst galt Safran als wertvolle Pflanze, aus der Künstler ihre Farbe gewannen. Die ersten Bilder und Bildgeschichten über und mit Safran fanden Archäologen auf Tontöpfen in minoischen Palästen. Sie schätzten ihr Alter auf 3.800 bis 4.000 Jahre. Zu früheren Zeiten war Safran ein Bestandteil der Mode. Jeder, der was auf sich gab, trug Safran gefärbte Gewänder, Schuhe oder Kopfschmuck. Safran war neben Purpur die Farbe der Herrschenden. Für Kaiser, Könige und Pharaonen diente das Gewürz als Statussymbol und Herrschaftsfarbe. 

Was ist Safran? Das Fazit:

Aus den gesammelten Informationen entnehmen wir, dass Safran mehr als ein Gewürz ist, welches ein Gericht in ein Meisterwerk verwandelt. Mehr als eine Blume, die wir aufwendig ernten. Safran ist ein Statussymbol. Ein Symbol für Liebe. Medizin, Gewürz und Farbe in Personalunion. Mehr als jedes andere Gewürz auf der Welt verknüpft sich Safran mit der Geschichte der Menschen. Safran prägte den Menschen und seine Kultur mit. 

Krokus Blüten mit roten Safranfäden